Rundum nachhaltige Ostern

Der Claro-Laden in Bätterkinden hat sich bereits auf Ostern eingestimmt und die Schaufenster neu dekoriert. Mit handgefertigter Osterdeko in fröhlich-bunten Farben und von kleinen Werkstätten aus dem Weltsüden.

Da gibt es zum Beispiel die jahrhundertealte Kunst des Papier-Quillings. Aus aufgerolltem Papier zaubern Produzentinnen und Produzenten der sozialen Organisation Mai Handicrafts in Vietnam wunderschöne Osterdeko.

Ins Osternest gehören natürlich auch Osterhasen und Schokoladeneier – die gibt es ebenfalls bei Claro, zum Beispiel aus Milchschokolade, die mit fair gehandelten Zutaten produziert wird.

(Fotos: zVg.)

Verstehen, woher Produkte kommen

Das Jahr sollte doch eigentlich ruhig beginnen und trotzdem sind da schon wieder so viele To-Do-Listen und Stressmomente? Waren die ersten Wochen des Jahres vielleicht doch etwas anstrengender als geplant?

Unsere Gesellschaft zeichnet sich durch eine stetige Beschleunigung aus und versäumt es oft, die gewonnene Zeit als Gewinn zu betrachten.

Auch im fairen Handel ist Zeit ein wichtiges Element. Es geht darum, Güter nicht einfach auf die Schnelle und auf Kosten von Mensch und Natur herzustellen und zu konsumieren, sondern bewusst und achtsam zu handeln.

Zeit wird zwar oft mit Geld verglichen. Aber anders als beim Geld, ist es nicht möglich, Zeit zurückzuerlangen. Sie ist vergänglich.

Es lohnt sich deshalb, sich auch beim Einkaufen Zeit zu nehmen, um zu verstehen, woher die Produkte tatsächlich kommen.

Mit Liebe schenken

Am 14. Februar ist Valentinstag, «Der Tag der sich-Liebenden». Und Liebe ist auch die Basis unseres Tuns bei claro. Zu lieben ist etwas, das wir aktiv tun und nicht einfach fühlen, schreibt etwa Bell Hooks. Ob Valentinstag oder nicht: Kleine Geschenke aus fairem Handel erhalten nicht nur die Freundschaft, sondern auch Arbeitsplätze und die Würde jener Menschen, die unsere Produkte mit viel Liebe hergestellt haben.

„Wenn wir lieben, bringen wir offen und aufrichtig Fürsorge, Zuneigung, Verantwortung, Respekt, Hingabe und Vertrauen zum Ausdruck.“

Bell Hook, US-amerikanische Hochschullehrerin, Literaturwissenschaftlerin und Autorin

Clevere Taschen, sozial produziert

Der Claro Weltladen Bätterkinden hat neu «lerski»-Taschen im Sortiment. Sie sind leicht, funktional, ohne Reissverschluss und mit patentiertem Geheimfach als Schutz vor Langfingern ausgestattet. Eine Idee aus Zürich.

Vor 15 Jahren gründete Gaby Schmuklerski die Marke lerski. Ihr Anliegen war es, eine leichte, funktionale Tasche ohne Reissverschluss zu kreieren. Und so entstand das patentierte Geheimfach. Integriert in die Tasche können Langfinger unmöglich an die Wertsachen herankommen. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten und die Taschen verkauften sich sehr gut.

«Als meine Finger langsam immer krummer wurden vom vielen Nähen, überlegte ich mir, wie es weitergehen sollte, und kam rasch zum Schluss, ‘lerski’ an ein Sozialwerk zu übergeben. Denn die Taschen sind einfach zu nähen und deshalb gut geeignet für die TeilnehmerInnen von Arbeitsintegrationsprojekten», sagte Gaby Schmuklerski in einem Interview mit der PS Zeitung, der unabhängigen linke Zürcher Zeitung.

Bei der Stiftung zsge wurde sie dank persönlichen Kontakten schliesslich fündig. Die soziale Stiftung mit Sitz in der Stadt Zürich übernahm im August 2018 die Produktion, den Vertrieb und die Rechte der Marke lerski.

Über zsge

zsge ist eine gemeinnützige Organisation für Menschen, die eine sinnvolle Wohn- und Tagesstruktur benötigen und dabei arbeits- und sozialpädagogisch angeleitet und begleitet werden. Im Arbeitsbetrieb sowie im «lerski»-Shop werden Förderarbeitsplätze für ein vielfältiges Klientel angeboten. In der Produktion wird ein grosses Augenmerk auf die Qualität gerichtet, insbesondere bei den «lerski»-Produkten.

Ein Blick in die Tasche

Das Geheimnis der «lerski»-Tasche liegt in ihrem Klappen-Schlauch verborgen. Dieses nah am Körper liegende Geheimfach bietet auch ohne Reissverschluss oder Schnalle grosse Sicherheit vor langen Fingern. Im Hauptfach sorgen Seitenfächer für Ordnung.


Diese Lersi-Produkte gibt es im Claro-Laden in Bätterkinden.

Die Lerski-Klassiker sind nach ausgewählten Quartieren, Orten oder Lokalen in Zürich benannt.

Central H

Die Organisierte

Das Poly-Bähnli transportiert Studentinnen und Studenten an die Universität Zürich. Die trendige Tasche sorgt dafür, dass alle Bücher mitkommen.

31 x 23 cm

Odeon R

Die Kleinste

Ob Opernbesuch, Künstlertreff oder Apéro. Das ist die Tasche für jede Gelegenheit.

16 x 16 cm

Werd

Der Rucksack

Für einen Schwumm oder ein Last-Minute-Relaxing bei der Werd-Insel, der elegante Rucksack bietet für Badetuch und Co. genügend Platz.

36 x 31 cm

Klimaresilienz stärken – Lebensgrundlagen sichern

Die Auswirkungen des Klimawandels sind für diejenigen mit am stärksten spürbar, die am wenigsten dazu beigetragen haben: Kleinbauern und -bäuerinnen im Globalen Süden.

Die veränderten Wettermuster bedrohen ihre Existenzgrundlagen. Fair Trade unterstützt sie darin, sich an die Auswirkungen von Klimaveränderungen anzupassen, Treibhausgase zu reduzieren und ihre kleinbäuerliche und saisonal ausgerichtete Anbauweise ressourcenschonend weiterzuentwickeln.

Der Klimawandel verursacht enorme Veränderungen im Wettermuster. Kleinbauern und -bäuerinnen im Globalen Süden leiden unter diesen Auswirkungen: Die veränderten Wettermuster führen zu Dürren, Überschwemmungen, veränderten oder ausfallenden Reife- und Erntemuster, neuen Schädlingen, Unkraut und Krankheiten. Dies betrifft nicht nur die Kleinbauern und -bäuerinnen, sondern oft die nationale Wirtschaft, da diese in vielen Ländern des globalen Südens auf kleinbäuerlicher Landwirtschaft basiert.

Die Priorität muss weg von der grossflächigen, industriellen Landwirtschaft und in erster Linie hin zu einer Handelsgerechtigkeit für Kleinbauern und -bäuerinnen verlagert werden, die es ihnen ermöglicht die Klimakrise zu überstehen. Dies wird zunehmend auch in der unabhängigen Forschung belegt, zuletzt in dem jüngsten UN-Bericht der IFAD (International Fund for Agricultural Development im November 2020).

Fair Trade hilft Resilienz aufzubauen

Zwölf Millionen Hektar produktives Land werden jedes Jahr allein durch Wüstenbildung und Dürre unfruchtbar – davon sind mehr als eine Milliarde Menschen betroffen. Um die Anfälligkeit gegenüber dem Klimawandel zu vermindern, muss die Anpassungsfähigkeit der Kleinbauern und -bäuerinnen erhöht werden. Fair Trade unterstützt sie bei der Anpassung an die Auswirkungen von Klimaveränderungen und fördert ihre Resilienz. Mit gemeinsamen Trainings wird versucht die Landwirtschaft anpassungsfähiger zu machen und Ernährungs- und Einkommenssicherheit zu stärken.

Die Senkung der Treibhausgasemissionen

Die aktuellen Entwicklungen und Prognosen der klimatischen Veränderungen verdeutlichen, dass die Treibhausgasemissionen dringend gesenkt werden müssen. Fair-Trade-Produkte zeichnen sich neben der Einhaltung von Sozialstandards durch die Beachtung diverser Umweltkriterien aus, unter anderem die Senkung der Treibhausgasemissionen. Durch den weitestgehenden Verzicht auf Flugtransport ergibt sich mitunter das grösste Reduktionspotenzial entlang der Lieferkette in den Bereichen Anbau und Produktion. Dies wurde von Fair-Trade-Organisationen erkannt und gemeinsam mit den Bauern und Bäuerinnen werden bereits Lösungen zur Senkung der Treibhausgasemissionen umgesetzt.

Unser Konsum – unser Klima

Fair-Trade-Produkte werden mit ein paar wenigen Ausnahmen per Schiff transportiert; Schätzungen gehen davon aus, dass 98 Prozent der Fair-Trade-Mengen als Seefracht befördert werden. Da in der Ökobilanz der Anbau und die Verarbeitung für den grössten Anteil der Treibhausgasemissionen eines Produktes verantwortlich sind und nicht der Transport, stellen saisonale Produkte aus dem Fairen Handel auch aus ökologischer Sicht sinnvolle Alternativen im Warenkorb dar und helfen den Menschen im Globalen Süden eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu entwickeln.

Quelle: Suisse Fair Trade

Preisanpassungen sind nötig

Die Kosten für Transport, Verpackung und Energie steigen weltweit an. Das betrifft auch Claro, so dass gewisse Preissteigerungen unabwendbar sind. An zwei konkreten Beispielen zeigen wir die Hintergründe auf.

Tropical Mountains Kaffee: Rohkaffeepreise sind gestiegen

Innerhalb der letzten zwölf Monate sind die Rohkaffeepreise im Durchschnitt um über 70 Prozent gestiegen! Das Wetter ist für die Preisentwicklung beim Kaffee entscheidend: in Brasilien herrscht zum Beispiel seit über einem Jahr eine starke Dürreperiode. Die Stauseen sind auf dem niedrigsten Stand der Geschichte. Zusätzlich hat leider ein Frost im Juli einem Teil der Ernte geschadet. Diese Tatsachen, sowie massiv erhöhte Transportkosten von bis zu 500 Prozent und gestiegene Kosten für Verpackungen und Rösten zwingen Tropical Mountains zu einer leichten Preiserhöhung.

Tropical Mountains wurde im Jahr 2012 vom Schweizer Kaffeeliebhaber- und Kenner Thomas Schwegler gegründet, der immer daran geglaubt hat, dass erstklassiger Kaffee ohne grossindustrielle Methoden produziert werden kann. Deshalb hat er mit seiner peruanischen Frau Gisella schon 2006 eine familiengeführte Kaffeeplantage gegründet, um der Welt zu zeigen, wie nachhaltiger und biologisch angebauter Gourmet-Kaffee eigentlich hergestellt werden sollte.

Heute bildet seine Firma die Lebensgrundlage für lokale peruanische Bäuerinnen, Bauern und deren Familien. Ausserdem investiert Schwegler in die Tropical-Mountains-Stiftung, die lokale Schulen und gemeinnützige Projekte unterstützt. Alle Produkte von Tropical Mountains sind klimaneutral, das heisst konkret, dass alle durch die Produktion der Produkte erzeugten Emissionen durch die Förderung von diversen Klimaorganisationen kompensiert werden.

Girolomoni Pasta: Lieferanten erhöhen Preise ohne Vorankündigung

Auch Girolomoni muss die Teigwarenpreise erneut erhöhen und erklärt die Situation wie folgt: «Wir befinden uns in einer schwierigen und komplexen historischen Situation, die wir uns, wie alle anderen auch, nicht wünschen würden. Die kritischen Probleme, die wir zu lösen haben, betreffen insbesondere die Energiekosten, die Transportkosten und die Verpackungsmaterialien. Diese globalen Probleme haben dazu geführt, dass die Kosten, die uns von unseren Lieferanten auferlegt werden, ohne Vorankündigung erneut in die Höhe geschnellt sind. Sie wissen, dass unser Hauptfokus immer der Schutz und die Sicherheit der Hunderten von Familien war, die uns ihr Vertrauen schenken, also die Landwirtinnen oder Arbeiter der Genossenschaft.

Im Hinblick auf die Rohstoffe möchten wir aber auch beruhigen: Da wir im Laufe der Jahre eine umfangreiche landwirtschaftliche Versorgungskette aufgebaut haben, sind wir zuversichtlich, was die Verfügbarkeit von Weizen zur Herstellung von Teigwaren angeht. Es gibt keine Knappheit an Hartweizen, und wenn es keine weiteren Schocks gibt (Stromausfälle oder Mangel an Verpackungsmaterial), werden wir in der Lage sein, Anfragen in den kommenden Monaten zu erfüllen. Wir sind uns der schwierigen Situation bewusst, in der wir uns alle befinden, und sind zuversichtlich, dass alle die Notwendigkeit dieser Entscheidung verstehen.»

Quelle: Claro Aktuell, April/Mai 2022